Lehrstuhl für Didaktik der Physik
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Informationen ordnen, Wissen vorstrukturieren

Mind Maps, Concept Maps und Charts

Die Kernbegriffe und zentralen Aussagen einer Wissensdomäne lassen sich in Mind Maps strukturieren und hierarchisch ordnen.

Concept Maps erlauben zusätzliche funktionale Verbindungen zwischen einzelnen Elementen, so dass sich Beziehungen zwischen den Kernbegriffen und zentralen Aussagen visuell hervorheben lassen.

Entsprechende Computerprogramme machen es leicht, z. B. Hinweise auf Internetquellen in übersichtlichen Grafiken zusammenzustellen, zu ordnen und mit Bildern zu erläutern. So lassen sich kleine (inhaltsbezogene) Ausschnitte aus dem WWW strukturieren, gliedern und Lernpfade durch das Netz der Netze legen. Insbesondere können auch Lernende ihre eigenen Übersichten erstellen.

Eine moderne Realisierungsform in Computeranwendungen sind sogenannte „clickable Charts“. Sie bieten strukturierte, bildhafte Übersichten, wobei über direktes Anwählen entsprechender Bildabschnitte die Darstellungstiefe erweitert wird und so weitere Verzwei-gungen sichtbar werden.

Intention, Funktion

Maps und Charts stellen Inhalte anders organisiert und strukturiert dar als Texte. Die Aussagen sind nicht sequenziell geordnet; sie sind nebeneinander oder untereinandergestellt. Relationen und Zusammenhänge werden grafisch visualisiert. Damit sind Mind Maps auch geeignet, sprachliches und bildhaftes Denken zu verknüpfen, analytisches und assoziatives, kreatives Arbeiten zu kombinieren und Ordnungshilfen zu geben. Darüber hinaus lassen sich die Knoten noch mit Bildmaterial reizvoll ausgestalten und vor allem auch mit Internetadressen verknüpfen.

mindmap

Abb. 1: Mind Map zu Elektrizität aus verschiedenen Kraftwerken (Girwidz 2020, S. 508).

Durch Erweitern der Darstellungstiefe (siehe Abb. 1 rechts) und durch die Verknüpfung mit Internetadressen lassen sich weitere Informationen anbieten und zusätzliche Explorationen anregen.

Eigenaktivität beim Lernen

Allein das Darstellen von Wissensstrukturen garantiert noch nicht den Erwerb von strukturellem Wissen (Jonassen & Wang, 1993). Ein aktives Arbeiten mit den Inhalten, angeregt durch Verarbeitungsaufgaben und Zielvorgaben, ist ganz wesentlich. Mit einfach bedienbaren Computerprogrammen können Lernende selbst leicht ihre eigenen Netze entwerfen und ihre Wegweiser durch das Internet legen.

Aus didaktischer Sicht sind Mind Maps als „cognitive tools“ interessant, d. h. als Werkzeuge, die beim Lernen helfen, sich intensiver, effektiver und ökonomischer mit einem Inhalt auseinander zu setzen als ohne dieses Hilfsmittel.

Zielgerichtetes Arbeiten

Wer kennt nicht die verführerischen Hinweise und Links im WWW, die man immer weiter verfolgt, bis man schließlich weitab vom eigentlichen Ziel an sein ursprüngliches Vorhaben erinnert wird? – Mind Maps dokumentieren den aktuellen Arbeitsstand und machen Fortschritte in der Grafik direkt erkennbar. Außerdem erleichtern sie nach einer Unterbrechung das Zurückfinden zum aktuellen Arbeitsstand.

Flexibles Arbeiten

Der Computer wird zur Projektionsfläche für eigene Ideen. Gedanken und Vorstellungen entwickeln sich weiter, neue Informationen werden gefunden und aufgenommen. Keine Mind Map ist von Beginn an perfekt. Änderungen und Korrekturen sind aber auf einer Computeroberfläche kein Problem und die Darstellung bleibt übersichtlich.

Eigenes Wirken mit sichtbaren Ergebnissen

Eigene Internetseiten mit attraktivem grafischem Design sind mit Mapping-Programmen leicht zu realisieren. Damit lassen sich eigene Wege und Pfade durch das Internet legen. Die Möglichkeit, eigenes Schaffen in entsprechenden Ergebnissen wiederzufinden, setzt aus motivationspsychologischer Sicht einen positiven Reiz („Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit“).

Verantwortlich für den Inhalt: Lars-Jochen Thoms.

Das Projekt Lehrerbildung@LMU wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.


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